Wann macht Psychotherapie Sinn?
Die Frage wann Psychotherapie Sinn macht ist relativ einfach beantwortet. Psychotherapie macht immer dann einen Sinn wenn seelische oder körperliche Leidenszustände vorhanden sind, die von Seiten eines Arztes nicht ausreichend behandelt werden können.
Oft kann Psychotherapie auch eine Ergänzung zu einer ärztlichen Behandlung sein und den Heilungsprozess beschleunigen.
In der Psychotherapie wird Krankheit als ein Zeichen eines, noch nicht aufgearbeiteten, Lebensthemas gesehen. In der Therapie ist Raum, sich diesem Thema schrittweise zu nähern und Heilung zu ermöglichen.
Meine derzeitigen Arbeitsschwerpunkte liegen in folgenden Bereichen:
„Ich wollte ja nichts als das zu leben versuchen, was von selber aus mir heraus wollte. Warum war das so schwer?“
Hermann Hesse
Depression
Sie tun sich schwer in der Früh aufzustehen, leiden unter gedrückter Stimmung, Sie fühlen sich antriebslos, das Leben macht keinen Sinn für Sie, Schuldgefühle plagen Sie, Sie haben ein geringes Selbstwertgefühl, Sie haben wenig bis keine Freude am Leben, Sie haben eventuell Suizidgedanken, Ihr Schlaf ist sehr schlecht, Sie trinken vermehrt Alkohol, nehmen Drogen oder Medikamente. Dieser Zustand hält seit mehr als 6 Monaten schon an. Sie haben bemerkt, dass Sie allein wahrscheinlich nicht mehr aus dieser Situation herauskommen werden und wollen Hilfe in Anspruch nehmen.
Aufarbeiten von psychotischem Erleben
Sie hatten immer wieder psychotische Episoden (Mögliche Diagnosen könnten z.B. sein: Schizophrenie, Schizoaffektive Störung, Depression mit psychotischen Episoden) d.h. Sie hörten eventuell Stimmen, hatten optische, akustische oder sonstige Wahnvorstellungen, hatten Ideen oder setzten Handlungen, die andere Menschen nicht nachvollziehen konnten, waren immer wieder in einer psychiatrischen Klinik, nehmen mittlerweile antipsychotische Medikamente und wünschen sich ein lustvolleres und befriedigenderes Leben zu führen. Sie denken, dass auch Sie gerne ihre Lebensgeschichte besser verstehen, bzw. belastende Themen aufarbeiten sollten, um Ihr Leben in vollen Zügen genießen zu können.
Angstzustände/Panik
Sie haben seit einiger Zeit immer wieder Angstzustände (Mögliche Diagnosen könnten sein: Generalsierte Angststörung, Panikstörung). Das kann sein, dass sie sich fürchten unter Menschen zu gehen, bestimmte Situationen sie auf einmal panisch werden lassen, sie Aufzüge vermeiden, Sie sich nicht mehr trauen das Haus zu verlassen. Die Angst äußert sich sie darin, dass sie auf einmal Herzrasen bekommen, das Gefühl haben sofort sterben zu müssen, Schweißausbrüche bekommen, Beklemmungsgefühle, Zittern und durch diese Reaktionen beschämt sind. Sie leiden vielleicht schon seit längerem unter depressiven Verstimmungen, haben immer wieder Schwindelgefühlen oder haben vielleicht einmal einen Bandscheibenvorfall gehabt.
Somatoforme Störungen
Sie leiden unter unklaren körperlichen Beschwerden (Rücken, Bauch, Gelenke, Kopf, Schwindel, Verdauungsbeschwerden, Atembeschwerden), für die keine körperlichen Ursachen gefunden worden sind. Sie waren schon bei verschiedensten Fachärzten und keiner konnte ihnen helfen. Man hat Ihnen mitgeteilt, dass ihre Erkrankung vielleicht eine psychische Ursache haben könnte und Sie vielleicht einmal einen Psychotherapeuten aufsuchen sollten. Ihre Beschwerden, die ihnen erhebliches Leid, Sorgen und Schwierigkeiten, den Alltag zu bewältigen, verursachen, dauert mindestens seit sechs Monaten an.
Psychosomatische Beschwerden
Sie sind ständig erschöpft und müde, leiden z.B. unter Verdauungsproblemen, chronischen Schmerzen, verschiedensten Herzbeschwerden oder Tinnitus. Sie leiden vielleicht an einer chronischen Schmerzstörung, einer Essstörung oder haben Schwierigkeiten beim Sex. Sie sind oder waren mit starken seelischen Belastungen konfrontiert, hatten eine Lebenskrise, standen oder stehen unter Stress. Sie machten eine traumatische Erfahrung.
Anpassungsstörungen
Sie hatten gerade ein einschneidendes, belastendes Ereignis in ihrem Leben (Todes- oder Krankheitsfall, Geburt eines Kindes, Berufs- oder Ausbildungswechsel, Arbeitslosigkeit, Übergang in die Pension, finanzielle Schwierigkeiten, Umzug). Sie haben bemerkt, dass Sie immer schlechter mit ihrem Leben zurechtkommen. Das äußert sich darin, dass sie mit ihren Mitmenschen nicht mehr gut auskommen, sich Ihr Gemütszustand negativ verändert hat oder immer noch verändert. Sie haben Ängste oder depressive Verstimmungen.
Beziehungsprobleme
Sie befinden sich in einer Beziehung oder sind verheiratet. Die ursprünglichen Gefühle für den Partner, die Partnerin scheinen zunehmend zu erlöschen und Sie überlegen sich, sich von ihm oder ihr zu trennen. Vielleicht haben Sie aber auch einen Seitensprung hinter sich oder haben eine Affäre mit einem anderen Mann oder einer anderen Frau. Sie streiten sich ständig und bezweifeln die Sinnhaftigkeit der Beziehung. Da Sie die Situation gut abwägen wollen, wollen Sie die Angelegenheit mit einer Fachperson besprechen, um nicht leichtfertig die Beziehung zu beenden. Sie können sich vorstellen, dass die Probleme in Ihrer Partnerschaft auch mit Ihnen selbst etwas zu tun haben könnten und wollen etwaige Themen in einer Psychotherapie aufarbeiten.
Ausstieg aus dem Leistungssport
Sie üben oder übten einen Sport professionell oder zumindest mit sehr professionellen Ansprüchen aus und bemerken, dass sich in Ihrem Leben alles um die Ausübung ihres Sportes dreht und Sie beginnen darüber nachzudenken, ob das alles ist oder ob nicht einer Reduktion des zeitlichen Umfangs und der Intensität der Sportausübung angezeigt wäre um auch noch andere Bereiche ihres Lebens, wie z. B. Ihre Beziehung, Ihre Ausbildung, Ihr Beruf oder andere Begabungen, die Sie lange Zeit vernachlässigen mussten, nachgehen zu können. Sie haben bemerkt, dass sich trotz mehr oder weniger großen Erfolgen in Ihrem Sport, Ihnen trotzdem etwas in Ihrem Leben abgeht, dass Sie gerne ergründen würden. Sie haben das Gefühl, dass die Zeit für die exzessive Ausübung ihres Sports zunehmend vorbei ist, entweder weil Sie in ein Alter gekommen sind, dass eine derart disziplinierte Ausübung ihres Sports immer weniger möglich macht oder weil Sie sich zunehmend verletzen oder an anderen Krankheiten leiden. Sie stecken in einer Sinnkrise.
Trauer und Verlust
Sie haben einen nahestehenden Angehörigen, einen wichtigen Freund oder eine Freundin durch Tod oder andere Gründe (Umzug, Streit, etc.) verloren und leiden sehr unter diesem Verlust. Da Sie bemerken, dass Sie nicht gut allein damit umgehen können bzw. die Zeit der Trauer schon sehr lange anhält, haben Sie sich entschlossen sich diesem Thema professionell zu nähern.
Lebenskrisen
Sie sind in mit Ihrem Leben in die Krise gekommen und wissen nicht mehr, wie es weitergehen soll. Das kann sein, weil Sie das Leben als sinnlos empfinden oder weil eine Veränderung ansteht. Diese Situation kann, muss aber nicht von Ihnen ausgelöst worden sein. Sie sind auf der Suche nach Orientierung und Sinn um ein befriedigendes, lustvolles und sinnvolles Leben führen zu können. Sie haben vielleicht schon diverse Lebensratgeber gelesen, haben sich mit spirituellen Themen beschäftigt, sind dabei aber nicht auf einen grünen Zweig gekommen. Sie wollen sich einem professionellen Umgang mit dieser Thematik öffnen und sind neugierig, wie eine Psychotherapie dabei helfen kann.
Burnout
Sie haben jahrelang in Ihrer Arbeit, der Familie und/oder Partnerschaft perfekt funktioniert und bemerken eine zunehmende körperliche und emotionale Erschöpfung, die es Ihnen immer schwerer macht, den Alltag zu bewältigen. Ihre emotionale Erschöpfung ist gepaart mit Kraftlosigkeit, Ohnmacht und der Unfähigkeit mitfühlend zu sein. Sie haben vielleicht auch keine Lust mehr sich mit anderen Menschen zu treffen und ziehen sich immer mehr zurück. Vielleicht sind Sie zunehmend distanziert und gleichgültig. Auch hegen Sie negative Gefühle der Arbeit und den Menschen, denen Sie dort begegnen, gegenüber. Sie sind mittlerweile antriebslos, haben das Gefühl persönlich nichts mehr erreichen zu können. Alles in allem sind Sie weniger leistungsfähig. Sie sind vielleicht schon von Angehörigen oder Freunden darauf aufmerksam gemacht worden, dass es Ihnen gut tun könnte eine Psychotherapie zu machen.